In ihrem persönlichen Internet-Tagebuch gewährt uns Franziska Brauße exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Spitzensports und verrät uns die Geheimnisse ihrer Erfolge im Team mit dem Bahn-Vierer.
Lassen Sie sich mitreißen!
In ihrem persönlichen Internet-Tagebuch gewährt uns Franziska Brauße exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Spitzensports und verrät uns die Geheimnisse ihrer Erfolge im Team mit dem Bahn-Vierer.
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Der 2. Qualifikationslauf für die Quotenplätze der Olympiade 2024 von Paris steht an. Dieser findet in Ägypten, Kairo statt (14.-17. März 2023).
Vier Tage vorher, reisen wir dieses Mal direkt an und treffen uns nicht davor – wie sonst üblich – in Frankfurt oder zum Training. In Kairo gelandet, warten wir am Gepäckband auf unsere Straßenräder, allerdings vergeblich. Denn diese sind leider noch in Frankfurt am Main geblieben, obwohl wir pünktlich am Flughafen waren.
Eigentlich hatten wir vor, am nächsten Tag am Vormittag auf der Straße zu trainieren. Ohne unsere Straßenräder geht dieser Plan leider nicht mehr auf. Und die Bahn können wir zum Training erst am Abend nutzen. Also stehen wir jetzt vor der Entscheidung, wie wir die ungeplante Freizeit am Vormittag nun nutzen sollten… Da wir ja eh schon in Ägypten sind, kommt für uns nichts anderes in Frage als eine Sightseeing-Tour ;-) Also ab geht’s zu den Pyramiden! Und ein Erinnerungsbild haben wir natürlich auch gemacht!
Glücklicherweise kommen unsere Straßenräder pünktlich am Tag vor dem Wettkampf an J
Als wir endlich auf der Bahn trainieren, merke ich, dass wir hier vor einer zusätzlichen Herausforderung stehen: Die Bahn ist „nur“ überdacht und an den Seiten frei. Das heißt, sie ist relativ windanfällig.
Es ist soweit! Heute ist Dienstag, 14. März 2023 und der Weltcup in Kairo startet mit der Qualifikation der Mannschaftsverfolgung. Beim Start verrutscht plötzlich mein Hinterrad und schleift am Rahmen. – „Ach, halb so schlimm“, denke ich, und lasse mich nicht beirren und konzentriere mich weiterhin auf die Fahrt. Doch die Rundenzeiten sprechen etwas anderes… Und nach ca. 2,5km passiert es – mein Hinterreifen platzt. Zum Glück merke ich es sofort und kann noch aussteuern, ohne jemanden zum Fallen zu bringen. Puh, das war knapp. Nach einer kurzen Pause starten wir erneut. Und schaffen es noch, den 4. Platz zu bekommen.
Am Mittwoch fahren wir gegen Frankreich um den Einzug ins große Finale. Leider müssen wir uns geschlagen geben und stehen deshalb gegen Irland im Finale um Bronze. Juhu! Geschafft! Dieses Rennen gewinnen wir souverän.
Am Donnerstag steht für meine Partnerin Lin Teutenberg und mich noch das Madison, also das Zweier-Mannschaftsfahren, an. Grob zusammengefasst: Wir haben gute Momente und nicht so gute Momente. Und schaffen es sogar, ein paar Punkte zu entsprinten. Und werden letztendlich Sechster.
In Kairo konnten wir als Team und auch ich persönlich wieder viel lernen, und sind weiterhin auf einem guten Weg in Richtung Olympia 2024!
Morgen geht es schon wieder nach Belgien für die nächsten Straßenrennen.
Meine ersten zwei Straßenrennen der Saison stehen an. Und zwar beide in Belgien: Der „Omloop van het Hageland“ am Sonntag, den 26.02.2023, sowie direkt am folgenden Dienstag (28.02.2023) der „Le Samyn“.
Mit dem Zug reise ich zwei Tage vor dem ersten Rennen, also an dem Freitag, an. Denn mein Team „Ceratizit WNT“ ist bereits vor Ort. Ich nutze den Abend und fahre meine Beine auf der Rolle noch kurz locker. Denn Vorbereitung ist alles.
Es ist Sonntag. Endlich! Wir starten bei 4 Grad und Sonnenschein. Das erste Rennen ist immer spannend. Denn man weiß noch nicht, wo man sich einordnen kann, und muss sich erst wieder an das große Feld und die Belastung gewöhnen. Wie sich herausstellt, ist nach ca. 5 km mein rechter Schalthebel lose. Ich stelle mich auf diese zusätzliche Herausforderung ein. Doch das Kopfsteinpflaster und die schlechten Straßen machen es für mich nicht unbedingt besser… Deshalb passe ich mich dieser unerwarteten Situation an und entscheide mich, auf mein Ersatzrad umzusteigen. Das wirft mich erstmal zurück. Als ich nach dem Wechsel wieder am Ende des Feldes angekommen war, wird das Tempo nochmal richtig angezogen. Und ich finde mich in einer hinteren Gruppe wieder. Nach 110 km ist unser zeitlicher Abstand zum Hauptfeld zu groß und wir werden dann aus dem Rennen genommen.
Zwei Tage später. Die nächste Chance steht an. Ich fühle mich schon deutlich besser und kann mich dauerhaft in der Gruppe der ersten 30 Fahrerinnen festsetzen. Allerdings werden wir bei diesem Rennen als Team vor zusätzlichen Belastungen gestellt. Meine Partnerin Lin Teutenberg ist früh in einen Sturz verwickelt und braucht lange, um wieder den Anschluss zu finden. Unsere Kapitänin Ariana Fidanza verliert die Fahrradkette auf einem Streckenbereich mit Kopfsteinpflaster und muss viel Kraft investieren, um wieder zurück ins Rennen zu finden. Doch ich lasse mich nicht entmutigen und gebe mein Bestes, um meine Teamkolleginnen zu unterstützen.
Wir sind ungefähr 10 km vor dem Ziel. Ich schaffe es tatsächlich, meine Teamkolleginnen in eine Schlüsselposition an der Spitze des Rennens zu fahren, und lasse mich dann anschließend zurückfallen.
6 km vor Ende des Rennens stürzt aber unglücklicherweise unsere Kapitänin. Ich stoppe, um nach ihr zu sehen. Die zwei verbliebenen Teamkolleginnen in der ersten Gruppe stürzen dann auch noch in aussichtsreicher Position. Und das gerade mal 300 m vor dem Ziel. Das ist natürlich ärgerlich. Aber glücklicherweise geht es allen Beteiligten gut: Wir haben keine schweren Verletzungen zu beklagen und können deshalb uns auf die nächsten Rennen vorbereiten.
Diese Erfahrungen in Belgien haben mir mal wieder gezeigt: Als Team lernt man am besten auch in den Rennen, wie man sich gegenseitig am besten unterstützen kann. Es war auf jeden Fall eine wichtige körperliche Belastung vor dem Bahn-Weltcup und eine Standort Bestimmung für die Straße.
Auch wenn die Vorbereitung auf die erste große Bewährungsprobe der neuen Saison, die Bahn-Europameisterschaft in Grenchen (Schweiz), alles andere als glatt lief – unser nach dem Karriereende von Lisa Brennauer neu formierter Bahn-Vierer kommt immer besser in Fahrt.
Ich hatte es hier im Blog (siehe Folge 1) schon einmal geschrieben: Vor großen Wettkämpfen treffen wir uns schon einige Tage vorher zum gemeinsamen Training, um uns als Mannschaft optimal auf den anstehenden Wettkampf vorzubereiten.
So hatten wir es auch vor der Bahn-Europameisterschaft (08.-12. Februar in Grenchen, Schweiz) geplant. Aber es kommt anders: Ein Teil der Mannschaft kann wegen Krankheit nicht trainieren und reist deshalb gar nicht erst an.
So bleibt uns nichts Anderes übrig, als die zwei Tage Trainingszeit vor Ort in der Schweiz noch konzentrierter als sonst zu nutzen. Und dieser Plan geht zum Glück auf.
Wir harmonieren immer besser, steigern unsere Leistung von Trainingslauf zu Trainingslauf. Dieser Aufwärtstrend hält auch im Wettkampf an. So schaffen wir es bis in das „kleine Finale“, also dem Wettstreit um Platz 3.
Am Ende reicht es für uns zu Bronze, knapp hinter Italien und Großbritannien. Und ich bin mir sicher, dass sich unsere fokussierte Arbeit – ganz im Sinne von „Moving Forward“, der DNA von Berghof – bald noch weiter auszahlen wird und wir auch mit unserer neuen Formation wieder ganz oben anklopfen.
Apropos ganz oben: Nach diesem Erfolg in der Mannschaftsverfolgung stand für mich persönlich noch ein weiterer wichtiger Wettkampf an – das Rennen in der Einzelverfolgung, bei der ich im Oktober 2022 bei der Weltmeisterschaft in Frankreich (siehe Folge 3) erstmals den Titel und damit das begehrte Trikot mit den Regenbogenstreifen geholt habe.
Im Weltmeistertrikot bei einer internationalen Meisterschaft an den Start zu gehen ist natürlich etwas ganz Besonderes. Aber es bedeutet auch besonders viel Druck.
Nach dem schönen Erfolg mit der Mannschaft bin ich aber ganz entspannt an die Sache herangegangen. Hinzu kommt: Aufgrund meiner Favoritenrolle darf ich als letzte Fahrerin starten und weiß so ganz genau, welche Zeit ich fahren muss, um das Finale um die Goldmedaille zu erreichen.
Diese Zeit schaffe ich, ohne alles geben zu müssen – und kann mir so ein paar „Körner“ für das große Finale aufsparen. Im Finale lautet die Devise dann natürlich Vollgas. Mir gelingt wie bei der Weltmeisterschaft ein perfektes Rennen und es reicht erneut für die Goldmedaille. Sehr zur Freude meiner Familie, die mich nach dem Rennen auf der Tribüne in die Arme geschlossen hat (siehe Foto).
Das Tüpfelchen auf dem I: Bei der Siegerehrung steht auch noch meine langjährige Mitstreiterin in der Mannschaftverfolgung, Mieke Kröger, als Bronzemedaillengewinnerin mit mir auf dem Podest.
Die Zusammenarbeit mit Berghof macht mir also nicht nur Spaß, sie beflügelt mich auch in sportlicher Hinsicht: Welt- und Europameisterin in der Einerverfolgung, einfach unglaublich!
Wie haben wir Radprofis diese Gänsehaut-Atmosphäre vermisst: Nach der zweijährigen, coronabedingten Zwangspause ging es für uns endlich wieder rund im Berliner Velodrom – bei den „Six Days Berlin“.
Auch wenn es zum Neustart des Klassikers in diesem Jahr „nur“ drei Tage spannende Wettkämpfe gab: Wir waren alle heiß darauf, dem Berliner Publikum eine spektakuläre Show zu bieten – wobei bei mir diese Motivation aus einem persönlichen Grund noch höher war.
Denn mein Vater hatte in diesem Jahr einen ganz besonderen Geburtstagswunsch: Er hatte mich extra gebeten, in Berlin an den Start zu gehen – damit er in der Halle mit Familie und Freunden feiern und mich dabei anfeuern kann. Diesen Wunsch habe ich ihm natürlich liebend gern erfüllt.
Mit dieser besonderen Motivation im Kopf bin ich gleich am ersten Tag voll auf Angriff gefahren. Mit Erfolg: Zusammen mit zwei anderen Fahrerinnen konnte ich im sogenannten Punktefahren einen Rundengewinn herausfahren und so wichtige Punkte für die Gesamtwertung einsammeln.
Für unsere offensive Fahrweise in allen drei Wettbewerben an diesem Tag gab es für meine Partnerin Lin Teutenberg und mich außerdem als i-Tüpfelchen die Auszeichnung als „Mannschaft des Tages“. Ein perfekter Start!
Am Samstag, dem zweiten Tag, hatte mein Vater Geburtstag – und ich konnte ihm ein ganz besonderes Geschenk machen. Denn ich habe im Punktefahren, dank der perfekten Zusammenarbeit mit meiner Teamkollegin, den Sieg geholt und die traditionelle Siegestrophäe, ein großer Blumenstrauß, ging natürlich an ihn. So viel steht fest: Diesen Geburtstag werden mein Vater und ich so schnell nicht vergessen.
Auch am dritten Tag haben wir als Team hervorragend harmoniert, schrammten im sogenannten Team-Ausscheidungsfahren mit Platz 2 nur knapp am Sieg vorbei. In der Endabrechnung ging es für uns mit Platz 3 ebenfalls auf das Podium.
Die Form stimmt also für das erste große Highlight der noch jungen Saison – die Europameisterschaft in der Schweiz (8. bis 12. Februar).
Wie heißt so schön: Das Beste kommt zum Schluss. Das trifft auf die Bahn-Weltmeisterschaft in Frankreich (12. bis 16. Oktober 2022) definitiv zu. Aber der Reihe nach.
So schade es ist, aber es war leider zu erwarten: Unsere lange Erfolgsserie in der Mannschaftsverfolgung ist erst einmal gerissen.
Lisa Brennauer – unsere langjährige, enorm erfahrene Team-Kollegin – hat nach unserem Triumph bei der Europameisterschaft in München ihre erfolgreiche Karriere beendet. Laura Süßemilch, ebenfalls Teil unserer erfolgreichen Stammbesetzung, erholt sich noch von den Folgen eines schweren Sturzes. Und auch eine weitere Stammfahrerin, Lisa Klein, stand nicht mit am Start.
So hat unser Trainer – neben Mieke Kröger und mir als Stammfahrerinnen – zwei jungen Nachwuchsfahrerinnen erstmals die Chance gegeben, sich bei einem großen Wettkampf in der Mannschaftsverfolgung zu beweisen.
Unter diesen Voraussetzungen haben wir uns mit dem 6. Platz durchaus wacker geschlagen. Das stimmt uns positiv für die Zukunft des Bahn-Vierers. Wir wollen und werden natürlich weiterhin voll angreifen und hoffentlich bald wieder zu alter Stärke auffahren.
Ganz stark angekommen ist auch eine Aktion, die Mieke Kröger und ich für das nigerianische Team ins Leben gerufen haben. Wir haben den vier Athletinnen, die mit ganz normalen Bahnrädern am Start standen, spezielle Zeitfahrlenker geschenkt – eine gelungene Überraschung.
Apropos Stärke: Für mich persönlich gab es dennoch Grund zum Jubeln. Denn neben der Mannschaftsverfolgung bin ich in Frankreich auch noch in der Einerverfolgung am Start gestanden.
Und ich habe es tatsächlich geschafft, den Titel erneut für Deutschland zu gewinnen – und damit in die Fußstapfen von Lisa Brennauer zu treten.
Das Finale war extrem spannend: Ich bin das Rennen bewusst sehr schnell angegangen und hatte Schwierigkeiten, dieses hohe Tempo über die lange Distanz zu halten.
Eine Runde vor Schluss lag dann plötzlich meine Konkurrentin knapp in Führung. Aber ich habe in der letzten halben Runde noch einmal alles gegeben und habe mich am Ende ganz knapp durchgesetzt. Ein Sieg des Willens, ganz im Sinne von "Moving Forward".
Was für ein Finale!
Auf diesen Tag haben das Marketing-Team von Berghof und ich lange hingefiebert: Am 23. September haben wir auf dem Berghof Oktoberfest dem Berghof Team exklusiv vorab den neuen "Moving Forward"-Film gezeigt - und damit die DNA von Berghof und mich als Gesicht intern vorgestellt.
Ein bisschen nervös war ich vor diesem Tag ehrlich gesagt schon. Wie wird das Team auf „Moving Forward“ und mich als Botschafterin reagieren? Wie groß wird das Interesse an meiner Person und meiner Sportart sein?
Aus angespannter Vorfreude wird dann aber ganz schnell einfach nur pure Freude: Denn die Resonanz des Berghof Teams ist einfach großartig!
Nach der Filmpremiere geleitet mich das Berghof Team mit tosendem Applaus auf die Bühne und ich kann mich in einem lockeren Interview ein wenig vorstellen.
Das Marketing-Team hat buchstäblich an alles gedacht und sogar extra noch spezielle Berghof "Moving Forward"-Autogrammkarten drucken lassen. So stehen meine Autogramme besonders hoch im Kurs - genau wie Fotos mit mir vor dem kurz vor dem Oktoberfest fertig gestellten Fahrzeug im speziellen Berghof "Moving Forward" Design.
Alle sind super nett und interessiert, bestaunen mein Rad, stellen viele Fragen zu mir und meinem Material.
Die Stimmung ist so gut, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Eigentlich wollte ich ja früh ins Bett, weil ich am nächsten Tag ein Rennen in Kempten habe. Aber es wird dann doch recht spät, weil es einfach riesig Spaß macht.
Das Rennen gewinne ich dann dennoch - oder vielleicht gerade deswegen... ;-)
Nach diesem perfekten Auftakt freue ich mich mehr denn je auf die Zusammenarbeit. Denn dieser Abend, die tolle Atmosphäre und die interessanten Gespräche haben mir gezeigt: Berghof und ich, wir sind einfach ein perfektes Team!
Die Atmosphäre bei der Europameisterschaft in München (11.-21. August 2022) war einfach der Hammer – auch weil viele Freunde und unsere Familien die Chance genutzt haben, uns anzufeuern.
Eine große, internationale Meisterschaft im eigenen Land ist natürlich immer etwas ganz Besonderes. Die Mission ist also schon früh im Jahr klar: Wir wollen vor heimischer Kulisse unseren Titel verteidigen und erneut zu Gold fahren.
Deshalb treffen wir uns wie vor allen großen Wettkämpfen bereits zehn Tage vorher zum gemeinsamen Training, auch um uns auf die ungewöhnlich kurze Bahn (nur 200 statt 250 Meter Länge) einzustimmen. Nichts soll uns in dieser Vorbereitung stören.
Doch es kommt anders. Ich muss das Training mit dem Bahn-Vierer unterbrechen und für einige Tage nach Schweden.
Der Grund: Die meiste Zeit des Jahres trete ich für ein Profi-Team bei Straßenrennen in die Pedale. Viele Fahrerinnen dieses Teams fallen wegen Verletzungen oder Krankheit aus, und so muss ich nun doch nach Schweden fliegen, um auch hier das Team zu unterstützen. Eigentlich hatte mir mein Profi-Team für die Vorbereitung frei gegeben.
Alles andere als optimal, aber Flexibilität ist auch für uns Profi-Sportlerinnen oberstes Gebot – und kneifen gilt ja ohnehin nicht ;-)
Im Kopf bin ich natürlich weiterhin bei der großen Mission – und nach meiner Rückkehr steht schnell fest: Trotz der ungeplanten Unterbrechung bin ich auf den Punkt fit.
Das ist auch notwendig – denn unser Bahn-Vierer ist doch etwas geschwächt. Eine meiner Kolleginnen hat sich gerade erst von einer Corona-Infektion erholt und ist noch nicht wieder zu hundert Prozent fit. Eine andere Kollegin hat kurz vor der EM einen schweren Sturz. So haben wir nicht, wie sonst üblich, noch eine fünfte Fahrerin als Ersatz dabei.
Trotzdem läuft zunächst alles nach Plan. Im Finale gegen Italien wird es dann aber richtig spannend: Das Rennen ist extrem eng und wir liegen lange zurück. Aber am Ende mobilisieren wir noch einmal alle Reserven, gehen zwei Runden vor Schluss in Führung und gewinnen hauchdünn mit gerade einmal 0,6 Sekunden Vorsprung.
Genau das ist einer der großen Stärken unseres Teams: Wir haben unser Ziel immer fest vor Augen, bleiben aber flexibel im Kopf, um jederzeit auf Planänderungen reagieren zu können.
Apropos Planänderung: Im Verlauf der EM gibt es noch eine weitere, sehr positive Überraschung. Ich werde kurzfristig für das Straßenrennen nominiert und kann so auch die wahnsinnig tolle Stimmung auf dem Kurs in der Münchner Innenstadt genießen.
Gänsehaut pur!