Interview | Berghof Gruppe

Sechs Fragen an Tobias Heinzelmann

5. September 2023

Talent. Leidenschaft. Teamgeist. Was die Berghof DNA „Moving Forward“ auszeichnet, macht Tobias Heinzelmann zu einer ganz wichtigen Stütze seines Teams. Warum er für die Fans eine besondere Identifikationsfigur ist, was ihn am Handball immer wieder aufs Neue fasziniert und warum Mannschaftssport für ihn eine ganz besondere Qualität hat, verrät uns der unter dem Patronat der Berghof Gruppe spielende Handball-Profi des HBW Balingen-Weilstetten im Interview.

Sie haben bereits mit fünf Jahren mit dem Handball angefangen. Dieser Sport spielt also seit fast 20 Jahren eine prägende Rolle in Ihrem Leben. Was macht für Sie die Faszination an diesem Sport aus, was motiviert Sie dabei immer wieder aufs Neue?

Handball ist ein sehr schneller, athletischer Sport, der Dich als Spieler körperlich wie mental extrem fordert.

Und das über die gesamte Dauer eines Spiels: Im Handball gibt es so gut wie keine Ruhephasen, jedes Spiel kann sich innerhalb kürzester Zeit komplett drehen.

Deshalb musst Du immer hellwach und voll da sein, kannst Dir keinen Durchhänger leisten. Das gesamte Team braucht Dich und Deine Stärken und verlässt sich auf Dich.

Darin steckt eine besondere Chance: Wenn es gut läuft – so wie bei uns in der letzten Saison – entsteht ein regelrechter Sog, der alle mitreißt.

Der gemeinsame Erfolg schweißt zusammen, es entsteht ein ganz besonderer Teamgeist. Und es entstehen Verbindungen, die weit über den Sport hinausgehen und mein Leben bereichern.

Eine sehr wertvolle Erfahrung.

Das klingt so, als ob für Sie Mannschaftssport und auch das Arbeiten im Team eine ganz besondere Qualität hat und er Ihnen persönlich eine Menge gibt?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin gerne Teil eines starken, erfolgreichen Teams und finde es schön, mich und meine Stärken für die gemeinsame Sache einzusetzen und im Gegenzug von den Stärken der anderen zu profitieren und von Ihnen zu lernen.

Natürlich hat jeder von uns auch seine individuellen Ziele. Aber um die zu erreichen, muss jeder von uns sein Bestes geben – das spornt uns alle an.

Und wenn es einmal bei einem Mitglied im Team nicht so rund läuft, dann motivieren wir ihn und ziehen ihn mit hoch.

Es gibt doch dieses bekannte Sprichwort: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Ich finde, im Mannschaftssport gilt das absolut.

Und bei erfolgreichen Unternehmen natürlich genauso. Die Berghof Gruppe ist dafür das beste Beispiel. Das habe ich schon bei meinem ersten Besuch bei Berghof deutlich gespürt.

Fast 20 Jahre erfolgreich im Handball – da kommen sicher eine Menge unvergesslicher Erfolgsmomente zusammen. Gibt es ein Ereignis, das in Ihrer Erinnerung besonders heraussticht?

Ja, das gibt es definitiv. Das ist das Spiel, in dem wir in der letzten Saison vorzeitig die Meisterschaft in der 2. Bundesliga und den direkten Wiederaufstieg in die 1.Bundesliga klar gemacht haben.

Wir waren natürlich, mit dem möglichen großen Triumph vor Augen, motivierter denn je – und haben gespielt wie im Rausch. An diesem Tag hat einfach alles gepasst, jeder ist über sich hinausgewachsen.

Die ganze Halle stand Kopf, die Atmosphäre war einfach unglaublich – Gänsehaut pur!

Für solche einzigartigen Momente lohnt es sich definitiv, das ganze Jahr oft zwei Mal am Tag im Training hart an sich zu arbeiten, um immer noch besser zu werden.

Deshalb kann ich mich auch zu 100 Prozent mit der Berghof DNA „Moving Forward“ identifizieren und bin sehr stolz und glücklich, unter dem Patronat der Berghof Gruppe zu spielen.

Ob im Leistungssport oder im Berufsleben: Harte Arbeit, Durchhaltevermögen und Teamgeist sind der Schlüssel zum Erfolg – und Rückschläge sind dafür da, um daraus zu lernen und es in Zukunft noch besser zu machen.

Ich finde es wichtig, mich stets weiterzuentwickeln und von anderen zu lernen – und immer mit Leidenschaft und Spaß bei der Sache zu sein.

Vor allen Dingen bei den Heimspielen wird schnell klar: Sie sind für die Fans des HBW Balingen-Weilstetten eine ganz besondere Identifikationsfigur. Das hat sicher nicht nur mit Ihrer Leistung auf dem Platz zu tun, oder?

Natürlich spielt meine Leistung eine wichtige Rolle. Aber es geht um mehr als das.

Der HBW hat ein klares Erfolgsmodell: Aus der Region – für die Region. Was hier entstanden ist, hat viel mit persönlicher Verbundenheit und der Liebe zur Region zu tun. Viele unserer Partner sind international erfolgreich, aber dennoch tief in der Region verwurzelt – wie die Berghof Gruppe.

Diese persönliche Verbundenheit spiegelt sich auch in meiner eigenen Geschichte wider. Denn die Fans wissen natürlich: Ich bin ein Kind der Region, meine Familie wohnt nur 20 Autominuten von Balingen entfernt.

Die großartige Jugendarbeit der HBW Balingen-Weilstetten war meine Chance, es bis zum Profi zu schaffen, ohne mein für mich sehr wichtiges persönliches Umfeld aufgeben zu müssen – und diese Chance habe ich genutzt. Ende 2021 habe ich meinen ersten Profivertrag hier unterzeichnet und mir damit meinen großen Traum erfüllt.

Der Verein hat mich außerdem optimal dabei unterstützt, mir neben meiner Profi-Karriere auch beruflich ein solides Fundament mit meinem Maschinenbau-Studium und meiner Teilzeitstelle bei einem unserer Partnerunternehmen aufzubauen.

Dafür bin ich unheimlich dankbar – und das drückt sich natürlich auch darin aus, mit welcher Leidenschaft und Energie ich meinen Beitrag zu unseren Erfolgen leiste. Ich will einfach in jeder Minute auf dem Platz so viel wie möglich zurückgeben.

Ich denke, die Fans spüren das ganz deutlich. Und sie wissen, dass ich wie alle unsere Partnerunternehmen tief mit der Region verwurzelt bin. Deshalb können sie sich so gut mit mir identifizieren.

Ich wiederum spüre in jeder Minute auf dem Platz die Verbundenheit der Fans mit mir. Ein sehr schönes Gefühl, das mich zusätzlich anspornt.

Die letzte Saison war die beste Ihrer bisherigen Karriere. 90 Tore gehen auf Ihr Konto. Wie uns aus den Kreisen der Mannschaft zu Ohren gekommen ist, haben Sie seitdem einen neuen Spitznamen im Team?

(Lacht) Ja, das stimmt. Meine Team-Kollegen nennen mich seit einiger Zeit gerne „Magnetovic“ – weil ich es immer wieder geschafft habe, in sehr schwierigen Situationen den Ball doch noch zu erwischen und zu kontrollieren.

Mit diesem Spitznamen kann ich aber sehr gut leben (lacht laut).

Spaß beiseite: Die letzte Saison war der beste Beweis, wie sehr gemeinsamer Erfolg alle im Team mitreißt und zu neuen Höhen führt. Wir sind alle über uns hinausgewachsen, haben uns selbst bewiesen, was in uns steckt.

Das gibt uns das nötige Selbstbewusstsein, um in der neuen Saison hoffentlich auch in der Königsklasse des deutschen Handballs das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen.

Das ist unser gemeinsames Ziel, für das wir in der Vorbereitung härter denn je gearbeitet haben. Denn Ausruhen auf unseren Erfolgen der vergangenen Saison ist für uns natürlich keine Option – auch das ist eine starke Parallele zur DNA von Berghof.

Apropos zu neuen Höhen führen: Wer als Profi körperlich und mental ständig an seine Grenzen geht, muss ja im Gegenzug sehr auf seine Regeneration achten. Wobei können Sie am besten entspannen und neue Kräfte tanken?

Ich ziehe Kraft aus der Natur, mache gerne lange Spaziergänge mit meiner Freundin. Wir wohnen direkt am Waldrand und haben dazu die besten Voraussetzungen.

In der Natur kann ich im wahrsten Sinne des Wortes tief durchatmen und über andere Themen als den Handball reden – genau dabei kann ich am besten meine Akkus wieder aufladen.

Und ich habe schon immer sehr gerne gebastelt und getüftelt. Deshalb bin ich bei meinen Mannschaftskollegen nicht nur auf dem Spielfeld als Anspielpartner am Kreis, sondern auch in der Freizeit sehr gefragt – als Handwerker (lacht).