Interview

Fünf Fragen an Felix Gutzeit

5. Juli 2018

Felix Gutzeit ist ein echtes „Berghof Eigengewächs“: Er hat vor zwölf Jahren seine Diplom-Arbeit bei Berghof geschrieben und ist seitdem eine wichtige Stütze für das Projektmanagement im Geschäftsbereich Berghof Automation and Control Solutions. Als Projektleiter ist er oft mehrere Monate im Jahr in aller Welt unterwegs – und beeindruckt dabei immer wieder seine Kunden und seine Kollegen durch die Kombination aus Fachwissen, Nervenstärke und Improvisationstalent.

1. Die Ansprüche an Automation wachsen stetig. Was sind die wichtigsten Voraussetzungen, die Sie und Ihre Kollegen als Projektleiter bei Berghof mitbringen müssen?

Unsere Kunden entscheiden sich für uns als Partner, weil unsere Lösungen nicht nur besonders stabil gegen störende Einflüsse, sondern vor allen Dingen enorm flexibel sind. Viele unserer Kunden kommen zwar mit einer ähnlichen Aufgabenstellung, meist aus dem Bereich der Intralogistik, zu uns – dennoch ist jede unserer Anlagen bis ins Detail individuell auf das jeweilige Projekt zugeschnitten. Und genau das, was unsere Lösungen auszeichnet, müssen auch wir als Projektleiter mitbringen: Rundum extreme Flexibilität.

2. Warum ist diese Flexibilität so wichtig – und was versetzt Sie und Ihre Kollegen in die Lage, diesen Anspruch erfüllen zu können?

Der Bereich Automation hat bei Berghof eine lange, erfolgreiche Tradition. Immerhin waren wir bereits Mitte der 1970-er-Jahre einer der ersten Anbieter frei programmierbarer Mikroprozessor-Steuerungen. Wir haben also viel Erfahrung und Know-how in der Gruppe, um eine Anlage optimal zu planen und auf die individuellen Kundenbedürfnisse auszurichten. Dennoch müssen wir vor Ort eigentlich immer auf vorher nicht bekannte Themen reagieren. Dafür brauchen wir nicht nur gute Nerven, sondern vor allen Dingen ein breites Wissen über Hard- und Softwarelösungen der Automatisierung und tiefgehende Kenntnisse der Betriebsabläufe und Produktanforderungen unterschiedlicher Branchen. Denn selbst in extremen Situationen ruhig bleiben können wir ja nur, weil uns unser Fachwissen, verstärkt durch den Zugriff auf das geballte Know-how in der Berghof Gruppe, eine optimale Basis für unsere tägliche Arbeit gibt.

3. Wenn Sie auf Ihre mehr als zehn Jahre bei Berghof zurückblicken: Was hat sich in dieser Zeit in Ihrem Bereich am stärksten verändert?

Unsere Kunden suchen heute mehr denn je Partner, die nicht nur Ihr Spezialgebiet verstehen, sondern auch die umgebende Infrastruktur im Blick haben. So sind wir mittlerweile bei vielen unserer Kunden nicht nur als Partner für die Themen Steuerungstechnik und Software gefragt, sondern auch für die angrenzenden Bereiche Elektrik, Leittechnik und Datenhandling. Das hat das Spektrum unserer Aufgaben natürlich enorm erweitert. Genau wie die wachsende Zahl an Projekten, bei denen wir mit unserem Retrofit-Konzept bestehende Anlagen auf- oder nachrüsten, um sie wieder auf den neuesten Stand der Technik zu bringen – und das bei laufendem Betrieb. Ein weiterer Grund dafür, warum wir als Projektleiter heute mehr denn je auch im Kopf immer flexibel bleiben müssen.

4. Wer viel improvisiert, braucht als Gegenpol Dinge, die ihn zur Ruhe kommen lassen. Was tun Sie, um Ihre Akkus wieder aufzuladen und zu entspannen?

Wann immer es geht, treibe ich Sport: Radfahren, Tauchen – und vor allen Dingen Klettern. Denn während ich beim Radfahren, selbst auf Touren mit den Kolleginnen und Kollegen in der Berghof Radsportgruppe, oft weiter über aktuelle Projekte nachdenke, bin ich beim Klettern spätestens beim zweiten Griff nur noch auf die Route fokussiert und blende die beruflichen Themen komplett aus. So kriege ich den Kopf schnell wieder frei. Außerdem reise ich sehr gerne. Ich war also auch schon vor meiner Zeit bei Berghof ein echter Weltenbummler. Übrigens sehr gerne auf eigene Faust und eher spartanisch mit Zelt und Rucksack – was sicher mit meinen langjährigen Erfahrungen als Pfadfinder zu tun hat.

5. Pfadfinder ist ein gutes Stichwort: Was haben Sie bei den Pfadfindern gelernt, das Sie heute als Projektleiter bei Berghof einsetzen können?

Bei den Pfadfindern bekommst Du schon in jungen Jahren die Chance, Verantwortung zu übernehmen. So habe ich mich zum Beispiel als Gruppenleiter engagiert. Und Du lernst schon als Kind, wie wichtig eigenständiges und verantwortliches Handeln ist. Das hat mich sehr geprägt – und genau deshalb macht mir meine Arbeit bei Berghof auch so viel Spaß. Wenn Du als Projektleiter manchmal nach Monaten der intensiven Zusammenarbeit mit dem Kunden gemeinsam im wahrsten Sinne des Wortes die Dinge ins Rollen bringst, ist das einfach immer wieder ein geniales Gefühl – ganz egal ob beim bekannten Automobilhersteller um die Ecke oder im Steinbruch in Südkorea.